Probiotika mit Darmbakterien verringern signifikant die Symptome des Reizdarmsyndroms
Probiotika verbessern Darmbakterien
Patienten mit Reizdarmsyndrom (RDS) haben im Vergleich zu Gesunden häufig eine veränderte Darmbakterien (Darmmikrobiota). In dieser Arbeit wurde das Potenzial des Mehrstamm-Probiotikums bestehend aus Bifidobacterien und Lactobazillen in Bezug auf eine Minderung der RDS-Symptomatik geprüft. Zudem wurde vor und nach der Behandlung die Menge fäkaler Bifidoba cterium ssp. und Lactobacillus ssp. bestimmt.
Vier Wochen Einnahme von Probiotika
60 Patienten mit RDS gemäß den Rom-III-Kriterien wurden in dieser randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie für vier Wochen entweder mit einer Kombination von Probiotika oder einem Placebo behandelt. Zu Beginn und am Ende der Studie wurde die RDS-Symptomatik anhand eines validierten Fragebogens zu sechs Parametern erhoben und die Menge an Darmbakterien, d.h. fäkaler Bifidobacterium ssp. und Lactobacillus ssp. mittels quantitativer Real-time-PCR evaluiert.
Signifikant weniger Symptome, bessere Darmbakterien
Patienten, die das Probiotikum erhalten hatten, zeigten nach 4 Wochen eine im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant ausgeprägtere Verbesserung der RDS-Symptomatik, der Schwere und Häufigkeit von Schmerzen und Unwohlsein, der abdominalen Distension und der Zufriedenheit über Stuhlgewohnheiten. Die molekulare Analyse der Stuhlproben für Patienten mit Diarrhoe-prädominantem RDS zeigte eine im Vergleich zu Gesunden verminderte Menge von Bifidobacterium ssp. und Lactobacillus ssp. Nach der Therapie konnte sowohl beim Diarrhoe- als auch beim Obstipations-prädominanten RDS ein Anstieg beider Bakteriengattungen festgestellt werden. In der Placebogruppe zeigte sich dieser Effekt nicht.
Verringertes Reizdarmsyndrom
Reizdarmsyndrom-Patienten können von einer Supplementierung mit einer Kombination von Probiotika bestehend aus Bifidobakterien und Lactobazillen profitieren.
Veränderung der Symptom-Schweregrade nach 4 Wochen
| wirksam | unwirksam | verschlechtert | p-Wert | ||
|---|---|---|---|---|---|
| Dauer der Bauchschmerzen | Probiotikum | 31 | 5 | 1 | |
| Placebo | 7 | 14 | 2 | p < 0,01 | |
| Häufigkeit der Bauchschmerzen | Probiotikum | 23 | 12 | 2 | |
| Placebo | 6 | 14 | 3 | p < 0,01 | |
| Unzufriedenheit mit der Darmtätigkeit | Probiotikum | 26 | 10 | 1 | |
| Placebo | 8 | 13 | 2 | p < 0,01 | |
| Unzufriedenheit mit dem Stuhlgang | Probiotikum | 20 | 15 | 2 | |
| Placebo | 10 | 12 | 1 | p < 0,01 | |
| Dauer der Bauchaufblähung | Probiotikum | 27 | 10 | 0 | |
| Placebo | 9 | 13 | 1 | p < 0,01 | |
| Häufigkeit der Bauchaufblähung | Probiotikum | 27 | 10 | 0 | |
| Placebo | 7 | 16 | 0 | p < 0,01 |
Angabe in Anzahl der Studienteilnehmer
Multistrain probiotic preparation significantly reduces symptoms of irritable bowel syndrome in a double-blind placebo-controlled study
Cui S, Hu Y. lnt J Clin Exp Med2012;5(3):238-44.
