Omega-3-Fettsäuren stärken das Sehvermögen von Kindern

Fette beeinflussen das Wachstum

Lipide beeinflussen die Stoffwechselwege beim Wachstum und bei der Differenzierung von Zellen. Eine wichtige Rolle bei der prä- und postnatalen Entwicklung von Nervenzellen, insbesondere in der Netzhaut des Auges, nehmen dabei die Omega-3-Fettsäuren ein; eine der bedeutendsten ist die langkettige Oocosahexaen­säure (DHA). Da sie aber von der Leber nur in geringen Mengen produziert werden, müssen sie auch über die Nahrung (z.B. Fisch oder Meerestiere) aufgenommen werden. Zur Bewertung langfristiger Auswirkungen der Omega-3-Fettsäuren auf die visuelle Entwicklung wurden Inuit-Frauen und -Kinder (Eskimos in Kanada) unter­sucht. Wegen ihrer Ernährungsweise ist bereits eine hohe Omega-3-Fettsäuren-Exposition in der Schwanger­schaft gewährleistet.

An 134 Inuit-Schulkindern wurde die Funktion der zentralen Sehbahn anhand der Messung elektrischer Poten­zialdifferenzen durch die VEP-Methode (visuell evozierte Potenziale) untersucht. Über die bei den VEP eingesetz­ten Farb- und Bewegungsstimuli konnte anhand der Reaktionen die Funktion des parvozellulären (Musterdetails, Farbe) und magnozellulären Systems (Bewegung, Kontrast, Tiefe) bewertet werden. Die prä- bzw. postnatalen DHA-  und EPA-Expositionen wurden über die Phospholipidkonzentration im Nabelschnurblut bzw. Blutplasma der Kinder bestimmt. Als potenzielle umweltbedingte Störfaktoren wurden zudem die Plasmakonzentrationen von Quecksilber, Blei und PCB (polychlorierteBiphenyle) ermittelt.

Es besteht ein Zusammenhang zwischen Omega-3-Fettsäuren und dem Sehen

Zwischen den Plasma-DHA-Spiegeln im Nabelschnurblut und dem parvozellulären System wurde ein Zusammenhang festgestellt. Es zeigten sich kürzere Latenzzeiten sowohl bei den Potenzialmaxima (P1) (β=-0,22, p<0,05) als auch den -minima (N1) (β=-0,28, p<0,01), die durch Farbreize bei den VEP ausgelöst wurden. Die potenziellen Störvariablen hatten dabei keinen Einfluss. Hingegen wurden keine signifikanten Auswirkungen von Omega-3-Fettsäuren auf das magnozelluläre System über Bewegungsreize der VEP-Methode gemessen.

Durch Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft sehen Schulkinder besser

Die Aufnahme von DHA während der Schwangerschaft führte zu positiven Effekten hinsichtlich des Sehver­mögens der Schulkinder. DHA ist offenbar besonders wichtig für die frühe Entwicklung und langfristige Funktion des parvozellulären Systems.

Long-term effects of prenatal omega-3 fatty acid intake on visual function in school-age children.
Jacques C, Levy E, Muckle G, et al. J Pediatr 2011; 158(1):83-90.

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