Der Einfluss der Ernährung auf die Hirnalterung
Nährstoffe und Ernährung beeinflussen die Hirnalterung
Mit zunehmendem Alter werden Menschen anfälliger für chronische und extrem beeinträchtigende Hirnerkrankungen. Diesen Störungen liegt eine neuronale Degeneration zugrunde. Deren genaue Ursache ist – ebenso wie die normale Hirnalterung – bislang schwer zu ermitteln. Bisherige Studien an gesunden Personen oder im frühen Stadium kognitiven Verfalls zeigen die positiven Eigenschaften der Ernährung auf kognitive Funktionen. Das vorliegende Review gibt einen Überblick über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, wie Nährstoffe und nicht-nutritive Nahrungsinhaltsstoffe den kognitiven Alterungsprozess beeinflussen können. Weiterhin werden neben den wesentlichen Mechanismen, die zur Hirnalterung beitragen, die pathologischen Zustände, die die Hirnfunktion beeinflussen, sowie die Hirn-Biomarker dargestellt.
Bestimmte Nahrungsmittel wirken sich positiv auf die Hirnleistung aus
In Tierversuchen konnte der positive Einfluss einiger Nahrungskomponenten auf die kognitive Leistung gezeigt werden. Epidemiologische Studien belegen einen Zusammenhang zwischen bestimmten Ernährungsmustern und dem kognitiven Status. Insbesondere eine mediterrane Ernährungsweise kann vor kognitiver Beeinträchtigung schützen.
Es gibt bislang keine klar definierte Abgrenzung zwischen normalem und pathologischem Altern, da neurologische Krankheiten Jahre vor dem Auftreten klinischer Symptome beginnen. Die Mechanismen, die mit normaler Alterung einhergehen, wie oxidativer Stress, Neuroinflammation und vaskuläre Dysfunktion, entsprechen denen, die zur Entwicklung neurologischer Erkrankungen beitragen. Jedoch sind die Mechanismen, die zur Alterung beitragen, unter pathologischen Bedingungen verschlimmert und werden durch verschiedene Faktoren ausgelöst, die genetisch oder umweltbedingt sein können.
Zusammenhänge zwischen Änderung des Lebensstils und Kognition sowie Hirnfunktion im Rahmen des Älterwerdens.
Normaler Alterungsprozess
Pathologischer Alterungsprozess
Biomarker des kognitiven Status
- kardiometabolische Risikofaktoren
- oxidativer Stress
- AMP-aktivierte Proteinkinase (AMPK) Signalweg und Autophagie
- Anämie
- Neuroinflammation
Präklinik | Epidemiologie | randomisierte kontrollierte Studien
Lebensstiländerung
- Mikronährstoffe
- polyphenolreiche Ernährung
- Flavonoide
- Vitamine
- Omega-3-Fettsäuren
- Kalorienrestriktion
- ketogene Diät
- mediterrane Küche
- Training
Eine ausgewogene Ernährung beugt der Hirnalterung vor
Studienergebnisse belegen, dass eine ausgewogene Ernährung empfehlenswert ist, um dem Auftreten kognitiver Beeinträchtigung im Alter vorzubeugen. Bei der Identifizierung von Ernährungsmaßnahmen zur Förderung einer gesunden Hirnalterung sollte ein ganzheitlicher Ansatz in Betracht gezogen werden, der neben der Ernährung die Bewegung und Lifestyle-Faktoren einschließt.
Nutrition for the ageing brain: Towards evidence for an optimal diet
Vauzour D, Camprubi-Robles M, Miquel-Kergoat S, et al. Ageing Res Rev 2017;35:222-40.